Anfang Februar wird der Einzug ins hochmoderne Krankenhaus stattfinden, das auf rund 79.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche Raum für fast 700 Betten bietet. Herzstück der Passivhaus-Klinik ist der OP-Trakt, der zehn Säle sowie einen Hybrid-OP für schonende, minimal-invasive Eingriffe umfasst. Krankenhäuser haben einen enormen Energiebedarf, daher ist es umso wichtiger, auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu setzen. Der Passivhaus-Standard ist darauf ausgelegt, den Bedarf an Energie deutlich zu reduzieren. „Der Neubau des varisano Klinikums Frankfurt Höchst ist in seiner Kombination an energieeinsparenden Maßnahmen ein weltweit einzigartiges Pilotprojekt. Es ist nicht nur das erste im Passivhaus-Standard zertifizierte Klinikum, sondern gleich ein Maximalversorgerkrankenhaus“, hebt Björn Bischoff, geschäftsführender Gesellschafter der wörner richter traxler planungsgesellschaft mbh, hervor. Bereits im Sommer 2022 wurde das varisano Klinikum Frankfurt Höchst mit dem Passivhaus-Zertifikat ausgezeichnet.
Mit modernsten Geräten, einer durchdachten Infrastruktur und den Möglichkeiten der Digitalisierung werden viele Verbesserungen für Patienten und Belegschaft geschaffen. Das dritte Stockwerk gehört allein den werdenden und frischgebackenen Eltern sowie Kindern. Für die jährlich knapp 2.300 Geburten stehen vier Kreißsäle zur Verfügung, einer davon mit Gebärbadewanne. Die Stationen sind durchgängig mit Ein- und Zweibett-Zimmern und jeweils eigenem Bad ausgestattet und auch hier kommt der Passivhausstandard den Bedürfnissen von Patienten und Besuchern besonders entgegen. Die Temperatur in den Patientenzimmern soll konstant angenehme 22 Grad betragen. Selbstverständlich können die Fenster geöffnet werden, allerdings ist dieses aufgrund einer integrierten Innenlüftung nur in bestimmten Situationen nötig. Auch das „Höchster Zimmer“ ist eine Besonderheit des Klinikums, das von Pflegenden mitentwickelt wurde. Ein höheres Achsmaß ermöglicht, das hintere Bett bei Bedarf aus dem Zimmer zu schieben, ohne den vorderen Bettnachbarn zu stören. Für die älteren Patienten auf der Station der Altersmedizin sorgen übergroße Raumnummern, regionale Zimmer- und Flurnamen und sorgfältig ausgewählte Bildmotive für Erleichterung bei der Orientierung. Das Konzept der „Heilenden Kunst“ findet sich zum Beispiel an den Wänden der 160 Meter langen Magistrale sowie auf einzelnen Stationen. Strukturen und Details aus der Blumen- und Pflanzenwelt wirken beruhigend, das Gefühl von Geborgenheit wird verstärkt.
Für die Architektur des hochkomplexen Großprojekts ist die wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH verantwortlich, HPP Architekten haben die Ausführungsplanung übernommen.
Fotos: © Frank Blümler