Corporate Architecture als
stadtbildprägendes Wahrzeichen
LVM 5
Bauherr: Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. / Standort: Münster / BGF: 19.800 m² / Fertigstellung: 2014 / Auszeichnung: FIABCI Prix d´Excellence Official Selection 2015
Leistungen: Architektur, Innenarchitektur
Der Kristall
Seit mehr als 30 Jahren entwerfen, planen und bauen wir für die LVM Versicherung die Bürogebäude des Campus am Münsteraner Kolde-Ring. Den vorläufigen Höhepunkt stellt der neueste, von HPP und Prof. Duk-Kyu Ryang geplante Büroturm LVM5 dar, der aufgrund seiner ungewöhnlichen Kubatur und seiner Transparenz auch „Kristall“ genannt wird. Am Tag spiegelt sich die Umgebung und der Himmel in den abgeschrägten Fassadenflächen, bei Nacht ermöglicht das Gebäude Durchblicke wie durch einen glasklaren Kristall.
Der neue kristallartige Baukörper trägt als Wegweiser des Zeitgeistes zur Identität der LVM bei.
Aus der Reihe tanzen…
Entlang der Straße erstreckt sich das dreigeschossige Sockelgeschoss prismatisch gestaffelt und mit einem Wechselspiel aus geschlossenen metallverkleideten und vollkommen verglasten Flächen. Aus diesem kristallinen Feld ragt das Hochhaus als größter aller Kristalle hervor und bildet aufgrund seiner skulpturalen Bauweise einen Kontrast zu dem bislang bestehenden Gebäudeensemble des LVM-Campus.
…um Verbindung zu schaffen
Betrachtet man die Silhouette Münsters wird aber auch deutlich, dass die Hochhäuser des LVM-Campus durch das LVM 5 Hochhaus zusammenfinden und zu einer stadtbildprägendem Baugruppe verbunden werden konnten. Der Kristall wendet sich durch seine geneigten Fassadenflächen den Nachbargebäuden zu und verbindet sich mit Ihnen auf der 11. Etage durch eine gläserne Brücke.
Die gläserne Brücke dient als symbolische Geste der Zusammengehörigkeit.
Expressiv und Skulptural
Die skulpturale und expressive Architektursprache des Kristalls zeigt sich in allen Dimensionen – in der gesamten Kubatur und der Innenarchitektur genauso wie in der Möblierung und der Kunst am Bau. Die Fassadenflächen, Wände, Einbauten und Möbel sind abgeschrägt, diagonal geknickt oder gar zweiachsig gebogen.
Wandel der Jahreszeiten
Während im Sockelgebäude die zahlreichen Veranstaltungs- und Schulungsflächen untergebracht sind, befinden sich auf den Etagen 2 bis 14 die „Open-Space“-Büroflächen mit 450 Arbeitsplätzen, die von den Mitarbeitern flexibel und bedarfsgerecht eingerichtet werden können. Strukturiert werden offenen Büroflächen durch Möbel und halbhohe Trennwände. Das Dekor der Teppichböden auf den Büroetagen gehorcht einem Farbkonzept welches die einzelnen Jahreszeiten symbolisiert.
Herausforderung Tragwerk
Das bis zu viergeschossige Basisbauwerk mit seiner unregelmäßigen Geometrie wurde in Stahlbetonbauweise mit weit gespannten Unter- und Überzugsdecken und teilweise schräg stehenden aussteifenden Wänden konzipiert. Die Tragstruktur des Turms besteht aus einem Stahlbetonskelett mit ebenen Flachdecken, Stützen und Kernen. Gelb lackierte Stahlträger übernehmen nach außen sichtbar eine aussteifende Funktion.
Komplexität Fassade
6.000 Quadratmeter Glasfassade als Doppelfassade mit Klimapufferzone umhüllen den Kristall. Gemäß der Gebäudeform unterscheiden sich die Geometrien der Fassaden der vier unterschiedlichen Gebäudeansichten stark: 480 der insgesamt über 600 Fassadenelemente haben eine verschiedenartige Geometrie. Die Außenfassade folgt dem Dreiecksraster, das der gesamten Gebäudegeometrie zugrunde liegt, während die Innenfassade – mit ihren öffenbaren Fenstern - orthogonal gegliedert ist.
Anspruch Energiebilanz
Die Planung des LVM 5 wurde von Beginn an von einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit und ökologischem Bauen bestimmt. Als erstes Gebäude in Münster und als eines der ersten Gebäude in Deutschland konnte der Neubau als Plusprimärenergie-Gebäude fertiggestellt werden – also mit einer positiven jährlichen Energiebilanz.
„Ein Gebäude, das Maßstäbe setzt und Münsters Mitte an dieser Stelle vollendet.“
Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster